25.06. 18 Uhr: Bright Green Lies – Film & Diskussion zum Thema Naturzerstörung

Angesichts der fortschreitenden ökologischen Katastrophe hat die Klimabewegung weltweit stark Zulauf bekommen. Viele jedoch neigen dazu, die Lösung für die Probleme in „grünen“ Technologien und „sauberen“ Energien zu sehen und wenden sich mit ihren Forderungen an Wirtschaft und Politik. Die Dokumentation BRIGHT GREEN LIES enthüllt die große Lüge, die hinter der Illusion steckt, dass durch Solar- und Windenergie, Elektroautos oder grünem Konsumverhalten die Welt zu retten wäre. Die Massenproduktion solcher Technologien bringt die Ausweitung des industriellen Extraktivismus (Ausbeutung von Rohstoffen) , die Zerstörung von Lebensräumen, Verseuchung von Grundwasser, massive Treibhausgasemissionen und die Entstehung von Unmengen an Giftmüll. Davon profitieren vor allem die reichen Länder des globalen Nordens während die Leidtragenden ein weiteres Mal die Menschen im globalen Süden sind. Koloniale Bestrebungen finden so im Namen des Klimas ihre tödliche Fortsetzung. Sauber, sicher, grün oder nachhaltig sind daher nicht mehr als die Kampfbegriffe des grünen Kapitalismus, der vor allem eines zum Ziel hat; Die Aufrechterhaltung der Zivilisation die den industriellen Kapitalismus hervorgebracht hat.

Wir wollen mit euch die Dokumentation Bright Green Lies (2021, 1h11min, engl. mit dt. Untertiteln) ansehen und uns anschließend mit einigen Fragen und Thesen befassen:

– Macht eine Klimabewegung mit appelativem Charakter (z. B. Forderungen an den Staat) unfreiwillig Lobbyarbeit für den grünen Kapitalismus?
– Ist der alleinige Fokus auf Kohle- und Kernenergie nicht gefährlich, weil es das Narrativ der grünen Wirtschaft und die Umstrukturierung des Kapitalismus fördert, anstatt die Schädlichkeit industrieller Energiegewinnung insgesamt anzugreifen?
– Wer sich mit Forderungen an die Politik wendet, fordert zwangsläufig auch einen starken Staat, der in der Lage ist Gesetze gegen den Willen Anderer durchzusetzen. Wenn wir den Staat als Teil des Problems verstehen bleibt nur die Möglichkeit Klimakämpfe mit anti-autoritären Positionen zu verknüpfen.
– Wie können Klimakämpfe aussehen die nicht dem grünen Kapitalismus in die Hände spielen und nach Autoritäten verlangen? Wie verbinden wir diese mit antikolonialen und indigenen Kämpfen gegen den westlichen Extraktivismus, die oft genau diese Charakteristiken in sich tragen?